Freitag, 14. November 2008

You're close but no cigar

4 Abende 4 Gigs. Tag 4: Millencolin im Kölner E-Werk.


Die Tage 1-3 unserer Konzerttour hatten Spuren hinterlassen. Die Müdigkeit war kaum mehr zu verbergen und der körperliche Verfall kaum noch auf zu halten. Trotzdem hieß es an Tag 4 noch mal Vollgas in Köln.

Kurz zur Vorgeschichte: Ich habe Millencolin einmal geliebt. Vor ca 8 Jahren, als sie die ersten Singles ("Fox", "Penguins and Polarbears" & "No Cigar") ihres bereits 4. Albums "Pennybridge Pioneers" veröffentlichten. Mein Bruder war Skater und die 2Rock Charts auf VIVA2 fester Programmpunkt an jedem unserer Dienstag Abende. Darauf verlor ich die 4 Punk Rocker aus Örebro in Schweden für viele Jahre aus den Augen. Bis zu diesem Festivalsommer. Dort fand ich sie plötzlich im Programm des Southside Festivals wieder und verliebte mich neu. Leider konnte ich sie dort nicht sehen, da sie dort (jetzt alle man Obacht) parallel mit den Subways spielten! Umso mehr freute ich mich die Chance zu bekommen sie in diesem Jahr trotzdem endlich einmal live zu sehen.

Nachdem wir das E-Werk sehr zeitig erreichten und deshalb auch mit den ersten in die Halle konnten (gebracht hat‘s nix, hab mich trotzdem schlimm erkältet!) ging es erstmal in die Snack-Ecke. Dort blieben wir sitzen bis die erste Vorgruppe zu spielen begann. Wären wir besser sitzen geblieben…! Was uns in der Halle entgegen brüllte war „Serum 114“ aus Frankfurt. Lauter brachialer Punk Rock. Sinnfreie Texte, die jedoch, oder vielleicht auch zum Glück, von über-lauter Gitarre überdeckt werden. Wem‘s gefällt..?!?.. Aber wie heißt es doch so schön? Die Hoffnung stirbt zu letzt. Und das das Gesetz der Vorgruppe besagt: bei 2 Vorgruppen immer eine gut und eine nicht.

Gott sei Dank wurde auch hier dieses Gesetzt nicht gebrochen! Und zwar von „The Briggs“ aus LA. Auch recht straighter Punk Rock. Jedoch deutlich melodischer und mit höherem Spaßfaktor kamen beim überwiegend männlichen Publikum schon deutlich besser an.
Nach ewig langer Pause betrat dann endlich der Hauptakt des Abends die Bühne. Optisch kaum gealtert und noch immer laut. Das Publikum kannte kein Halten mehr. Was die Jungs präsentierten war ein lauter bunter Mix aus 15 Jahren Bandgeschichte. Obwohl die Tour mit „Machine 15“ den Namen ihres aktuellen Album trägt waren die wenigstens der gespielten Songs auch wirklich auf diesem Album zu finden. Stattdessen ließen sie es sich nehmen fast ausschließlich ihre größten Hits zu spielen. Egal ob „Leona“ (vom ersten Album „Some old Tunes“) oder das bereits erwähnte „Fox“, alles war vertreten und wurde auch aus voller Kehle von den Fans mitgesungen. Die Mischung schien gut an zu kommen. Gerade in den vorderen Reihen war die Bewegung in der Masse so heftig, dass ich mich nicht einmal nach vorn traute. Zwischen den Songs gaben die Jungs einige lustige Anekdoten zum Besten. Wie beispielsweise, dass sie sich Uniformshirts haben machen lassen bei denen das Logo allerdings auf der falschen Seite landete, wodurch es nun von ihren Gitarrengurten überdeckt wird. Dumm gelaufen. Sehr schön war auch die Idee im wechselnden Bühnenbild alle großen Logos der letzten 15 Jahre zu verwenden, wodurch das ganze für mich schon fast nostalgisch anmutete. Leider war das Ganze nach knapp 80 Minuten auch schon wieder vorbei.



Abschließend bleibt zu sagen, dass trotz der ersten Vorgruppe auch dies wieder ein absolut grandioser Konzert Abend war, der sich allerdings nicht annähernd so anstrengend gestaltet wie die 3 davor. Bleibt zu hoffen, dass die nächsten Shows , wie Johnossi am Sonntag, dieses Niveau halten können und es demnaächst dann nicht wirklich einmal heißt: "That was close but no cigar"

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